Sonntag, 30. Mai 2010

6. Szene

Abel (A), Kain (K), Sister Judge (SJ), Lucia (L) u der Geist Adams (GA) irren durch einen Wald. In jedem Baum sitzt ein Chormitglied.


GA:

Du fraßest.

Du fraßest Eisen.

Jede Nacht fraßest du Eisen

u. dein Atem, der unter dem Türspalt hindurch quoll,

vergiftete mich.

Dein Hauch schenkte im Kuss den Mädchen Pestilenz.

Jede Nacht hörte ich das Schaben deiner Zähne auf dem Metall,

jagte mir das Kratzen deiner Nägel auf den Platten Gänsehaut über die Glieder.

In den Nächten, die ich schlaflos verbracht,

fragte ich mich, entstammest du wirklich meinen Lenden,

bist du Fleisch von meinem Fleisch.

Entfaltete sich der Samen meines Denkens

in deinem eiskalten Glutschädel.

Ihr seid sonderbare Brüder.

Ich weiß, dass ich in einer dunklen Nacht bei verlöschtem Licht

euch zeugte.

Ich zeugte mich in die Welt hinaus,

damit Licht entstünde,

in mir war es Nacht,

schlaflose Nacht,

die Welt hatte versäumt, in mir eine Lampe

oder zumindest eine Kerze zu entzünden,

die Zeit hatte in ihrer Fahrigkeit vergessen,

mir Klarheit zu spenden,

nur das Fleisch ließ die Lust im Übermaß in mir metastasieren,

sie wucherte selbst in den kleinen Zeh,

den ich den Nutten ins Loch stecken musste,

sie sinterte in die Blicke aus,

die sich in die Kehle meiner Kinder bohrten,

so dass kein Laut mehr aus ihrem Herzen drang,

leider,

als wären meine Hände aus Gaze, wenn ich mir damit die Ohren zuhielt,

hörte ich das Schreien ihrer Hirne nach dem Verlorenen u. Abgetrennten.

Fraßest du deshalb Eisen,

tatest du deshalb das Ungeheuerliche deinem Bruder an,

ein Gewaltiges

Gewalttätiges,

das man mir anlasten wird,

das meine Dunkelheit noch dunkler machen wird,

ich bin der Schatten, der keinerlei Licht mehr brauchen wird,

ich bin der Schatten schlechthin, den alle Dinge werfen,

ob es ihnen passt oder nicht,

ich bin euer Schatten,

vergesst das nicht,

vergesst es nicht.

Wisst ihr denn, wer ich bin,

wer euer Schatten ist,

den ihr nachziehen müsst, als wöge er Tonnen,

als beinhalte er alles, an das ihr euch nicht mehr erinnern wollt,

als existierte darin das Unmögliche der Liebe,

die wir nicht fassten.


Chor zum Publikum:

Wir gaben ihm alles mit, wir schickten ihn an Küsten

u. in die Berge

u. in die Stille der Gebetskammern,

aber er dachte nur daran,

was ihn verfolgen würde,

wir eröffnen dies:

es verfolgte ihn nichts,

es wäre seine Kraft gewesen,

sein Ding,

seins,

ohne Pathos u. ohne hehre Absicht.

(singt)

wer das Zucken in den Fingern in den Händen

nicht sieht und erschrickt an dem Geklirre

der Tassen, die zerspringen u. beenden,

was trennte, der flieht in die ewige Irre


C1:

Glaubst du’s?



C2:

Was?


C1:

Den Worten.


C3:

Seid still,

sonst brechen die Äste, auf denen wir sitzen,

u. wir werden umherwandeln müssen wie jene,

die wir sitzend begleiten können.


C4:

Ein Schauspiel ist’s.

(zum Publikum)

Habt ihr auch Eintritt zahlen müssen?


C1:

Ich warne dich,

ich habe eine Säge,

u. die sägt dir ritzratz den Platz unterm Arsch weg.


C5:

Kinder

Kinder

seid nicht töricht,

umso länger dauert’s,

u., mit Verlaub,

mir tut der Arsch schon weh.


C4:

Lasst es uns noch einmal singen,

es ist so dunkel hier,

dass man das Mitglied vor Augen nicht sieht.

Lasst uns singen, damit ich hören kann,

ihr seid da.

(stimmt das Lied an)

wer das Zucken in den Fingern in den Händen

nicht sieht und erschrickt …

(erschrickt, da C1 ihn mit einem Ast piekst)

huch

was

du

du Sau

ich


Chor:

Pssst.


Lucia:

... nur rein geraten?

Ihr glaubt, ich sei blöd?

Glaubt ihr doch.

Die

dumme

Tussi

Trulla

Fotze

(tritt an einen Baum, dass C4 beinahe von seinem Ast fällt)


C4:

Herrgott


GA:

Mir ist als ...


Chor:

Pssst


Lucia:

Hört ihr auch den Wind in den Ästen u. Blättern,

die Stürme, die mir den Rock heben u. senken,

die Orkane, die in meiner Brust beben,

die Taifune in meinem Kopf.

Mache mir einer doch ein Loch in den Leib,

dass sie aus mir fahren.

Werden sie auch Städte u. Landschaften dem Erdboden gleich machen,

werden sie in den Häusern die Lüster auf die gedeckten Tische fallen lassen,

u. werden die eingedickten Suppen den Ärschen in die Visage spratzen

mir gäbe es ein wenig Ruhe

mir gäbe es ein wenig Sinn

mir gäbe es ein wenig Form

Sie glotzen auf die Rundungen meines Arsches

u. wissen nicht, dass seine Festigkeit vom

Hin- u. Herwerfen in der Nacht herrührt

vom Wälzen in den Laken des Nichts,

in die ich,

die ich so viel bin,

denn in mir stürmt es,

in mir tobt es,

in mir brennt es,

in mir löschen die Wasser der Gier unendliche Feuer,

Scheißlaken des Nichts,

in die sie mich wickelten,

als sei ich Kind u. Kindeskind,

ich dachte, der da

u. der da

sie seien anders,

aber sie sind wie die,

die die Laken um die Hüften schwangen

u. sagten

komm Kind

tanze ein wenig

u. mir dann die Knochen brachen,

weil das Tanzen ihnen wirklich gefiel,

die rannten, als hätten sie den Teufel im Arsch,

wegrannten

u. mich alleine stehen ließen

ich sah es in ihren Augen,

dass sie rannten,

ich sah es in ihren unbeweglichen Leibern,

wie sie flohen

u. verdammten u. verfluchten.

Hatten sie nicht sehen können,

dass mein Tanz die Lösung,

die Erlösung hätte sein sollen.

Ich tat es für sie, die ich liebte,

aber sie wollten es nicht.

Jetzt nehm ich eines jeden Hand

u. steck sie in den Ritz unter meinem Hals

in den Ritz unterhalb meines Bauches.

Der da (auf A zeigend) fragte,

wo ist der Sinn darin,

als wäre darin ein Sinn verborgen,

mich hättest du finden können,

die Tussi

die Trulla

die Fotze

u. der da (auf K) zeigend sagte,

ich röche nach Eisenkraut

u. er saugte u. saugte

mich aus

dass mir fast

die Tussi

die Trulla

die Fotze

abhanden kam.

Ja wo hätte ich dann bleiben sollen?


Chor, gekünstelt:

Oooooh


L:

Seid still ihr Winde u. Stürme.

Lasst mir meine Illusion.

Das andere weiß ich zu gut

weiß zu gut, dass

(bleibt stehen, Spot auf ihr Gesicht, alles Mädchenhafte ist daraus verschwunden)

wenn man ohne Widerstände seine Ziele

direkt erreicht,

gewissermaßen in den Erfolg

katapultiert wird

u.

alle einem die Füße lecken,

wird man entweder ...


Chor, lachend:

oder


L:

... in kürzester Zeit verbrennen,

Aussatz bekommen

oder ...


Chor, greinend:

entweder


L:

... zu einem langweiligen Spießer werden,

so ein Koksspießer,

der seine Superblödigkeit für Genie hält,

der Quantität mit Qualität verwechselt

u. Offenbaren mit Pissen.


Chor applaudiert


L:

Hört ihr das Rauschen der Blätter,

das Knacken der Äste,

die Spannungen der Lüfte?

Ich bin doch nur

eine Tussi

eine Trulla

eine Fotze,

die sich fürchtet im Wald,

die sich alleine fürchtet,

weil die Geräusche Gespenster sein könnten.

Lasst mich nicht allein,

bitte,

nicht allein

allein


Chor:

nein

nein


L nimmt GAs Hand


GA:

Bist du’s, Weib?


L:

Nein.


GA:

Dann ist’s gut.

(umarmt u. küsst sie.

Sie verstecken sich hinter einem Baum.

küssend)

Der Eisenfresser kann mich mal.


L:

Bleibst du bei mir.

Ich bin so allein.


Chor:

nein

nein


A:

Was ist es so still umher?


Chor lacht.


A:

Was ist die Welt mir so stumm,

als hätte der Kohlenmunk Peter mir sein steinern Herz gegeben.

Es schlägt die Ordnung nicht in meiner Brust,

diese Uhr geht nach u. vor zugleich,

sie schlägt mich,

ein jeder Schlag verletzt

u. einer davon hat mich getötet.

Greife ich meinen Arm, so spüre ich ihn,

greife ich mein Bein, so bewegt es sich Schritt für Schritt

durch die Stille,

was bin ich für ein seltsamer Geist,

der die Bäume zählen muss

diesen hier, eins

jenen da, zwei

u. der dort, drei


Chor:

owei

owei


A:

Was bringt mich durcheinander?

Dass ich stets von vorn beginnen muss,

mit der eins,

der zwei,

der drei,

weiter zu kommen, ist mir nicht mehr gegeben,

seit er das tat, was er tat.

Ich mag nicht drüber sprechen,

über solche Dinge spricht man nicht.

Doch war’s Heimtücke,

ich sah ihn nicht,

hab ihm nichts getan,

ich rasierte ihm noch seinen Milchbart aus dem Gesicht,

zeigte ihm, wie man mit Winnetous Silberbüchse schießt,

ich lehrte ihn, wie man Knoten bindet,

ich band ihn an einen Baum,

dass er’s lerne

(lacht)

damit er mir nicht ewig folge,

wie ein Schatten,

je mehr er’s tat,

desto länger u. mächtiger wurde er

u. zeigte in die Richtung,

wo ich mich nicht traute

hinzugehen.

Während ich mit der da (will auf L zeigen, findet sie aber nicht)

Wo ist die Fotze?

Egal.

Mit der da, während ich mit ihr den Sinn des Seins

finden wollte, damit ich was Eigenes hätte,

dass uns verbände, wenn ich es um sie schlänge,

kam er,

u. steckte seine Nase in ihre Spalte,

immer steckte er seine Nase in Angelegenheiten,

die ihn nichts angingen,

u. rief,

ach, röche ich Eisenspäne,

ach, gäbe es Drähte voller Strom.

Nie hab ich ihn verstanden.

Niemand versteht ihn.

Niemand wird verstehen, was er getan.

Aber davon will ich nicht reden.

Es wird sich klären.

Das Gute siegt.

Wie ich der Sieg über das Böse bin, das

(will auf GA zeigen, findet ihn aber nicht)

Wo ist der verhinderte Ochs, der mich zeugte?

(lacht)

Ich bin der Sieg über das Böse, das mich

in den Leib der Mutter fickte als unendlichen Schmerz.

Immer u. immer klingt mir ihr stummes Klagen

als Unterdruckstille im Ohr.

So gab sie mir den Sinn nicht mit,

den ich suchen muss

(nimmt eine Axt u. schlägt auf einen Baum ein)


C2:

Heee.


A:

Störe meine Stille nicht.

In diesem Holz steckt ein Sinn, den keiner kennt,

seiner Unform gebe ich Form,

die sprechen wird,

wie sich das gehört,

u. der ich hörig folgen werde.

Sie wird rufen: Ich bin dein Sinn


C2:

Gleich bin ich hin.


A:

Hat da nicht der Sinn gesprochen.

(legt die Axt beiseite)

Hat da nicht eine Form sich kundgetan.

Form zu Form

u. Sinn zu Sinn.

Auch ich, wie der Baum,

wurde angeschlagen,

u. auch aus mir sprach der Sinn,

auch ich bekam Form im Schlag,

das ist’s.

Ich hab’s.

Alles hat seinen Sinn.


Chor:

Gleich ist er hin.


A umarmt den Baum.

Mit einem Außendienstlerlächeln läuft er dann zwischen den Bäumen umher.


C6 (zum Publikum):

Habt Mitleid mit uns,

weil wir Ausgeburten ihrer Köpfe sind.


C7:

Was faselst du da?

Wir sind ihre Götter.


Chor lacht.


C1:

Lassen wir sie in ihrem Glauben.


C3:

Mein Arsch tut so weh.


C4:

Ob das nun einen interessiert. Was meinst du? (zu C5)


C5 reagiert nicht, er beobachtet L u. GA u. holt sich dabei einen runter.


C4:

Heee!


C5 genervt:

Issn?


C4:

Ach nee, der Herr.

Dafür werden wir nicht bezahlt.


C5:

Ich halt wenigstens das Stück nicht auf.


C4:

Du ...


Chor:

Pssst.


SJ:

Wie soll ich entscheiden?

Kann ich mich entscheiden?

Ich entscheide mich dafür:

Ich stelle beide in den Schrank

u. wenn ich sie brauche, hole ich sie heraus.

U. ich entscheide mich dafür:

nie mehr etwas entscheiden zu müssen.

Nie mehr zu sagen: du bist schuld.

Niemand ist schuld.

Also ich auch nicht.

Ich fraß mich durch Berge von Schuld,

ich fraß jede Diät,

damit die Schuld weniger würde,

damit die Schuld abnähme,

doch alles, das ich fraß,

mästete die Schutzschilder,

die Schuldschilder,

die Entscheidungsschalter.

Je fetter die Schuld wurde,

umso fetter wurde der Schutz

u. umso gewaltiger drückte der Schalter im Gedärm.

(kotzt an einen Baum)

Mir jedenfalls geht es jetzt besser.


C6:

Heee!

Das geht aber nicht.


SJ:

Halt’s Maul.

Ich verurteile dich.

Du bist schuld.

Deine Strafe bist du dir selbst.

Arschloch.


C6:

Jajaja


Chor:

Pssst.


SJ:

Ich hab den Alten mit dem dünnen Ding gesehen.

Den verurteile ich gleich mit.

Der ist sich auch sein eigenes Arschloch.

Für diese Großtat wird er stolz auf mich sein.

Dann koch ich ihm auch sein Lieblingsessen.

Er wird mich loben. Ich setz mich auf seinen Schoß,

er wird mich streicheln u. mich anlächeln

u. dann langsam u. qualvoll an dem Fraß ersticken.

U. ich schau zu u. werde ihn herzallerliebst anlächeln

u. ihm durchs Haar fahren u. wenn’s mir dann zu viel wird

ihm liebevoll mit meinem neuen Kuchenmesser

die Kehle durchschneiden.


Man sieht GA, wie er horcht.


GA:

Die.

Du.

Nimm ihn wieder in den Mund.

Die.

Ja.

Die.

J-a.

Die.

J-A-A.

Die kann mich mal.


L:

Wo bin ich ...


Chor:

Rein geraten.

Rein geraten.


SJ geht zu einem Baum u. malt mit dem Finger Herzchen.


SJ:

Hab so unglaublichen Hunger.

Der Hunger frisst mich noch auf.

(lacht)

Scheiße, Mann.

(SJ gibt K einen Schups)


K:

Sie sagen, es wäre geschehen.

Sie klagen, ich hätte es getan.

Sie entsagen sich mir.

Sie klagen mich an.

Doch keiner verrät mir, was da geschah

u. ich fühle mich verraten.

Verkauft.

Wer gewann an mir sein Scherflein?

Wer seine goldene Nase?

Wer nahm mich aus wie eine Weihnachtsgans?

Arm u. ausgenommen irr ich hier umher.

Zu Robin Hood fehlt mir das Talent

u. bleibt mir vom Leib mit grünen Leggings.

Gab es hier im Wald nicht eine Gastwirtschaft mit billigem Bier,

mit losem Tanz

u. leichten Mädchen?

Gab es hier nicht einen Ort der Geselligkeit,

der vergessen macht,

dass man vergessen hat?

Wo die Lotterieverkäufer dir

eventuell

das große Los verkaufen

u. du tanzt

u. trinkst

u. hast ein leichtes Mädchen im Arm,

das dir ein bisschen das Herz schwer macht,

so dass du weißt,

du hast ein Herz.

(schreit)

Moi, j’ai des couilles.

Et je ne suis pas un espèce de prince charmant.

Vergesst es.

Ich bin ich.

Ich will Tanz.

Ich will Trunk.

Ich will ein Mädchen,

das mir das Herz schwer macht

u. andres noch dazu.

Hätt er (auf A zeigend) mich nicht mitnehmen können.

Die da

wo ist sie

egal

die, die er hatte, sie war viel versprechend

sie musste nichts sagen

ich roch es aus ihrem Ritz heraus

das Eisenkraut duftete metallisch,

da würde nichts zerbrechen

da war nichts Zerbrechliches

pures Eisen

an dem meine Zähne ein Leben lang nagen könnten,

da wäre kein Mangel nie gewesen

kein Haushaltenmüssen mit der Lust

mit der Liebe

endlich Liebe

endlich Nähe

endlich Halt


Chor:

Halt!


K:

Hä?

Was?

Ach.

Egal.

Aber dann. Dann schaute sie so komisch.

Dann wollte sie dies.

Wollte das.

Unerträglich.

Insupportable.

Vachement.


Chor:

Ohlala


K:

Hä?

Was?

Ach.

Egal.

Alles falsch gemacht.

Sagten sie.

Bin ich ein Nichts?

Ein Hauch in den Blättern bei Windstille.

Ein still gestelltes Leben,

nicht mal tauglich für ein Stillleben?

Nicht würdig, der Rost auf dem Eisen zu sein?

Am Morgen nach den Nächten

flüstern sie mir das zu.


Chor:

Wer?

Haben wir eine Konkurrenz?


C4:

Der spinnt.


C1:

Der sagt das nur so,

damit’s gut klingt.


C7:

Pssst.


K:

Hä?

Was?

Ach.

Egal.

In der Einsamkeit sagte ich mir,

wenn dich eh niemand hört,

dann kannst du auch Dichter sein.

Künstler sein.

Kunst ist fein.

Da kommt doch der Tanz.

U. der Trunk.

U. die leichten Mädchen.

Niemand wird hören,

wie falsch du singst,

sang ich mir.

Sie

wo ist sie

egal,

selbst sie war für einen kurzen Moment still

u. weinte dann

war ich so schlecht

im Lärm der Schenken hört man’s nicht,

in der Einsamkeit hört’s niemand nicht.

Also lasst mich allein.

Er hörte nicht auf.

So war das doch.

Er ist schuld.

Sie ist schuld.

Alle sind schuld.

Meine Schuld ist höchstens, das erkannt zu haben.

Hach.

(geht zu einem Baum u. ritzt murmelnd Verse ein):

Lieber hätt ich mir das Herz verstaucht,

als ihr zu sagen, dass ich sie gebraucht

Lieber hätt sie sich das Maul verbrannt

als zu sagen, hab mich in dir erkannt

(lässt das Messer zu Boden fallen).

Hä?

Was?

Ach.

Egal.

Es wär nicht gegangen.

Es geht nicht.

Ich musste es tun.

Es war gut.

Alles ist gut.


Die Chormitglieder stehen auf u. singen:

1. Freunde, laßt uns singen, laßt uns fröhlich sein

Laßt ein Lied erklingen, wir alle stimmen ein.

So ein Tag, so wunderschön wie heute,

So ein Tag, der dürfte nie vergeh'n.

So ein Tag, auf den ich mich so freute.

Und wer weiß, wann wir uns wiederseh'n.

Ach, wie bald vergeh'n die schönen Stunden,

Die wie Wolken verweh'n.

So ein Tag, so wunderschön wie heute,

So ein Tag, der dürfte nie vergeh'n.


(A, L, SJ, GA u. K gehen an den Bühnenrand, haken sich unter u. singen lautstark mit)


2. Wenn sich Freunde sehen, die sich gut versteh'n

Möchten sie nie auseinandergeh'n.

So ein Tag, so wunderschön wie heute,

So ein Tag, der dürfte nie vergeh'n.

So ein Tag, auf den ich mich so freute.

Und wer weiß, wann wir uns wiederseh'n.

Ach, wie bald vergeh'n die schönen Stunden,

Die wie Wolken verweh'n.

So ein Tag, so wunderschön wie heute,

So ein Tag, der dürfte nie vergeh'n.


A zu K:

Du Hund.


A verfolgt K, beide ab.


L/GA:

Hee,

wartet auf uns.


Beide hinterher.


SJ allein, zum Publikum:

Habt ihr was zu Essen für mich?

Nein?

Na dann.

Verurteilt.

Schuldig.

(geht ab)


Licht aus

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